Fahrdienstnorm DIN 75078

Der VFMP e. V. informiert zur neuen DIN 75078, Teil I & II

Die DIN 75078 zur Beförderung mobilitätsbehinderter Personen legt detailliert fest, welche Umbauten an Fahrzeugen erforderlich sind, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Die Norm wird ständig überarbeitet und verbessert. An diesem Prozess ist der VFMP e. V. aktiv durch den Geschäftsführer unseres Mitgliedsbetriebs AMF Bruns, Gerit Bruns, beteiligt. Kürzlich wurde eine Aktualisierung der DIN 75078 beschlossen, zu der zwar noch Einsprüche möglich sind, die jedoch schon jetzt als verbindlich angesehen werden kann.

Teil I der DIN 75078 behandelt die Umbauten am Fahrzeug selbst. Hier gibt es zukünftig eine ganze Reihe von Änderungen. Beispielsweise müssen jetzt auch Lifte und Ablageboxen mit 20 G statisch gezogen werden, bisher galt dies nur für Rampen. Auch die Rutschfestigkeitsklassen wurden angepasst, bei Fahrzeugböden von R13 auf R10 und bei Trittstufen auf R11. Bei Letzteren wird jetzt zudem zwischen außenliegenden und solchen, die durch eine Kassette geschützt sind, unterschieden. Neu ist auch, dass alle Trittstufen 70 Prozent der lichten Türbreite abdecken müssen, um die Gefahr von Fehltritten zu minimieren.

In der überarbeiteten Fassung der DIN 75078 wird zudem jetzt die Fahrzeugklasse B2 genauer beschrieben. Fahrzeuge dieser Klasse mit mehr als sieben Sitzplätzen und alternativ einem Rollstuhlplatz sind nunmehr entweder mit Hochdach oder einem Heckausschnitt zugelassen. Bei einem Heckausschnitt müssen die Maße der Fahrzeugklasse B1 erfüllt werden, d. h. der Heckausschnitt muss mindestens 1.300 mm lang sein und die Innenhöhe im Kopfbereich muss mindestens 1.400 mm betragen. Bei Fahrzeugen mit Heckausschnitt muss die Auffahrrampe ein Innenmaß von mindestens 750 mm vorweisen.

Auch Teil II der DIN 75078 wurde überarbeitet, hier geht es um Personen- und Rollstuhlrückhaltesysteme. Für Rollstühle über 25 kg mit integriertem Beckengurt (Kraftknoten) sind nunmehr Heavy-Duty-Retraktoren vorgeschrieben. Zudem wurden die Anforderungen für sämtliche Verankerungspunkte im Fahrzeug neu festgesetzt. Sie müssen jetzt in jedem Fahrzeugtyp mit 24,5 kN vorwärts und 8,2 kN rückwärts gezogen werden.

Die beschlossenen Veränderungen der DIN 75078, Teil I & II erhöhen die Sicherheit beim Transport von Menschen mit einer Behinderung in Fahrzeugen und werden deshalb vom VFMP e. V. begrüßt. Für professionelle Transportunternehmen können die Änderungen zwar Investitionen nach sich ziehen, sie führen aber neben der höheren Sicherheit für die Passagiere auch zu einer höheren Rechtssicherheit.

Falls Sie Fragen zu den Änderungen der DIN 75078 haben, können Sie sich gerne an uns wenden: info@vfmp.de.